Der „Blutige Herrgott“ klingt recht mysteriös und sein Name wirkt wenig vertrauenserweckend. Dennoch fuhren wir mit 4 Autos zum Parkplatz zwischen Aystetten und Adelsried. Neu dabei
war Michaela und Ihr Pflegehund Rico. Zunächst ging es im Schatten des Waldes auf gutem Weg etwa einen Kilometer bergauf.
Dann standen wir schon vor dem gleichnamigen Marterl, welches auf einer Anhöhe im Adelsrieder Forst oberhalb der Gemeinde Aystetten steht. Der Legende nach trug sich an dieser Stelle Schauerliches zu. Denn einer Überlieferung nach soll genau an dieser Stelle vor rund 200 Jahren ein Rudel Wölfe eine Bäuerin mit ihrem Kind getötet haben. Diese Legende erwähnt auch der Dichter Ludwig Ganghofer (1855-1920) in seinen Erzählungen. Der frühere Kreisheimatpfleger Prof. Walter Pötzl ist der Sache nachgegangen und hat in den entsprechenden Sterbematrikelbüchern keinen Hinweis gefunden.
Die Matrikel von Adelsried berichten allerdings, so Pötzl, vom Tod der Maria Grueber, die von einem tollwütigen Hund gebissen wurde und nach sechs Wochen starb. Dieser Vorfall könnte der Ausgangspunkt der Erzählung sein. Nachdem wir die Geschichte beim Marterl gehört haben und dort kurz verweilt sind, haben wir je nach Wunsch eine kürzere oder längere Rundtour im Wald unternommen. Über den „Wolfsgraben“ ging es dann wieder zum Marterl zurück. In dem Brotzeitunterstand, der gleich daneben war, gab‘s dann Kaffee und Kuchen.
Bei netten Gesprächen haben wir uns gut erholt und sind dann wieder zu unseren Autos bergab gewandert. Frisch „waldgebadet“ sind wir dann nach Hause gefahren.
Es war, so meine ich, ein gelungener und erholsamer Nachmittag. Selbst Rico hat’s gut gefallen.
Danke an Alle, die dabei waren.
Hans Rösch.