Unsere Wanderung führte uns diesmal in den waldreichen Norden des „Holzwinkel‘s“, in die Heimat des Ludwig Ganghofers. Geboren am 07.07.1855 in Kaufbeuren.
Als er 4 Jahre alt war, zog die Familie nach Welden, wo sein Vater August Ganghofer eine Stelle als Revierförster annahm. So verbrachte Ludwig seine prägenden Kindheits- und Jugendjahre in Welden. Der Wald und die Natur drumherum inspirierten den kleinen Ludwig zu allerlei Streichen, so hat er einmal ein Silberbesteck und die Uhr seines Vaters im Wald als Schatz vergraben, damit seine Freunde diesen suchen sollten. Der Schatz wurde bis heute nicht gefunden. Auch Schwarzfischen in der Laugna oder Zielschießen auf einen hölzernen Brückenheiligen waren dem Lausbuben Ludwig ein willkommener Zeitvertreib. Diese Jugendsünden waren jedoch sicher nicht der Grund, weshalb nach ihm Straßen oder Plätze benannt wurden.
Ludwig Ganghofer war zu seiner Zeit ein Bestsellerautor. Er schrieb zahlreiche Heimatromane und Volksstücke, die millionenfach verkauft wurden. Viele seiner Werke wurden sogar verfilmt, z. B. Schloss Hubertus – Der Herrgottsschnitzer von Ammergau – Der Jäger von Fall – Das Schweigen im Walde, um nur ein paar davon zu nennen.
Interessant auch, dass er den Komiker Karl Valentin und den Dichter Rainer Maria Rilke entdeckte. Zudem war er mit Größen wie Ludwig Thoma, Frank Wedekind und Thomas Mann befreundet. Es lohnt sich also, sich näher mit dem Menschen Ludwig Ganghofer zu beschäftigen.
Auf unserem Rundwanderweg fanden wir schöne Rastplätze vor, die an Ludwig Ganghofer erinnern. An einem Brunnen mit einer Bank, mitten im Wald machten wir Rast und genossen die herrliche Ruhe, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten.
Eine Einkehr durfte natürlich auch diesmal nicht fehlen und so machten wir Halt in Horgau im „Bahnhöfle“. Wir stärkten uns mit Radler und Wurstsalat und ließen den schönen Tag gemütlich ausklingen.
Vielen Dank fürs Organisieren und fürs Fahren an Rudi und Hans.
Ingrid Wörl