Der Pfänderhof in Schwabmünchen ist ein Bio-Gemüseanbaubetrieb, doch das war nicht immer so. Im Rahmen einer Führung, die wir auf seinem Hof genießen durften, erzählte uns Seniorchef Herr Pfänder von der Geschichte des Betriebs.
Als er den Hof von seinem Vater übernahm, war dieser noch ein konventioneller Milchviehbetrieb. Die häufigen Erkrankungen der Kühe waren für ihn eine sehr negative Erfahrung, die ihn dazu brachte, sich mit den Prinzipien des ökologischen Landbaus auseinanderzusetzen. 1984 stellte er den Hof schließlich auf Bioland-Kriterien um. Der Verzicht auf mineralischen Stickstoffdünger und Herbizide sowie die Reduzierung der Futterschnitte wirkten sich positiv auf die Gesundheit der Tiere aus.
20 Jahre später gab Herr Pfänder die Milchviehzucht ganz auf und setzte auf den Gemüseanbau. Auch bei diesem Schritt waren seine Erfahrung und Überzeugung seine Motivation. Der wechselnde Anbau verschiedener Kulturen, die unterschiedliche Ansprüche an den Boden stellen, sorgt dafür, dass Krankheiten und Schädlinge weniger Chancen haben, sich auszubreiten. Der Anbau von Grünklee reichert den Boden mit Stickstoff an, und der Schnitt wird zur Kompostierung verwendet, sodass neuer Humus entstehen kann. Diese nachhaltige Bewirtschaftung kommt sowohl Mensch als auch Natur zugute.
Das dies keineswegs ein leichter Weg war, ließ Herr Pfänder immer wieder in seinen Ausführungen mit einfließen. Schließlich zeigte er uns in die Aufbereitungshalle, in der das Gemüse gewaschen, sortiert und gelagert wird, sowie in die beiden Kühlräume. Er erklärte uns genau, wie, was und wo passiert, damit die Kunden täglich frisches Gemüse kaufen können. Beim Anblick der vielen Gemüsesorten und Salate lief uns das Wasser im Mund zusammen. Mhm, lecker! Gerade wurde auch Sauerkraut gemacht, und wir durften dabei zuschauen.
Zum Schluss konnten wir noch den Fuhrpark mit den Traktoren und den verschiedenen Geräten besichtigten, die für die Ernte benötigt werden.
Übrigens, so nebenbei gesagt: Die Familie Pfänder ernährt sich vegetarisch.
Das Gemüse kann man im eigenen Hofladen, auf dem Bauernmarkt in Schwabmünchen oder auf dem Augsburger Stadtmarkt kaufen.
Es war ein sehr interessanter und informativer Nachmittag, der bei uns einen nachdenklichen Eindruck hinterließ. Unseren Ausflug beendeten wir im Hof-Ständle, einem kleinen, versteckt gelegenen Café in Schwabmünchen, in dem man nicht nur Kaffee und selbstgemachte Kuchen genießen kann, sondern auch schöne Dinge wie Tassen, Teller, Gläser, Tischwäsche und Servietten für sich selbst oder zum Verschenken kaufen kann. Ein Besuch lohnt sich auch hier!
Ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die diesen besonderen Ausflug möglich gemacht haben.
Ingrid