Zwischen Königsplatz und Hauptbahnhof steht die Synagoge. Von außen nimmt man das Gebäude mit seiner Kuppel erst auf den zweiten Blick wahr.
In diesem Haus befindet sich nicht nur die Synagoge, sondern auch das jüdische Kulturmuseum, das die wechselvolle Geschichte der Juden in Augsburg und Schwaben dokumentiert. In der Reichspogromnacht wurde sie von den Nazis in Brand gesetzt, dann aber wieder gelöscht, so dass das Gebäude äußerlich fast unversehrt blieb. Bis jedoch die Schäden im Inneren beseitigt waren, dauerte es viele Jahre.
Wir bestaunten den prächtig verzierten Kuppelsaal, der durch sein gedämpftes Licht märchenhaft, orientalisch und mystisch zugleich auf uns wirkte.
Heute gibt es wieder eine jüdische Gemeinde durch Migration aus den ehemaligen Sowjetstaaten.
Unsere Gästeführerin, die uns Brauchtum und Geschichte der Juden näherbrachte, beeindruckte uns sehr durch ihr großes Wissen, nicht zuletzt auch durch Fakten und Jahreszahlen.
So erfuhren wir, dass es bereits nachweislich im 13. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde in Augsburg-Schwaben, gegeben hat. Dass die Tora das wichtigste Buch der Juden ist, aus den fünf Büchern Mose besteht und Teil der hebräischen Bibel ist. Tora bedeutet: „Lehre, Gesetz“. Die Torarolle ist auf zwei Holzstäbe aufgewickelt, die als „Baum des Lebens“ bezeichnet werden. Um die Torarolle wird ein spezielles Stoffband gewickelt und darüber ist sie mit einem roten bestickten Mantel bedeckt. Aufbewahrt wird sie in einen eigens dafür vorgesehenen Ort, einem Schrein, und gelesen auf einem speziell nur dafür bestimmtenTisch.
Die Synagoge wird nicht nur für Gottesdienste, sondern auch für Versammlungen, Feiern, Lernen und Diskutieren genutzt. Nach sehr interessanten zwei Stunden rauchte uns etwas der Kopf.
Es war ein spannender und informativer Nachmittag, den wir natürlich wieder in unserem Café Cabresso ausklingen ließen.
Vielen Dank an Ursula Rösch für die Organisation.
Ingrid Wörl und Monique Windsor